Mehr als 40 Millionen Tonnen Erdnüsse werden jährlich produziert. Ob pur, gesalzen oder in Form von Erdnussbutter, vermutlich so gut wie jede und jeder ist bereits in den Genuss dieses Lebensmittels gekommen.
Wusstest du aber, dass die Erdnuss strenggenommen gar nicht zu den Nüssen zählt? Was es sonst noch zu wissen gibt, wie etwa über die vielen guten Nährstoffe oder die Herkunft der Erdnuss, verraten wir dir in diesem Blogbeitrag.
Erdnuss – die falsche Nuss
Nur wenige wissen, dass die Erdnuss botanisch gesehen gar keine Nuss ist – entgegen der Vermutung vieler Menschen und widersprüchlich zu ihrem Namen. Sie gehört nämlich zu den Hülsenfrüchten und somit zur gleichen Unterfamilie wie etwa Erbsen oder Bohnen. Darauf deutet bereits die englische Bezeichnung „peanut“ hin, die ins Deutsche übersetzt so viel wie „Erbsennuss“ bedeutet.
Woher stammen Erdnüsse?
Die Erdnuss stammt ursprünglich aus den Anden Südamerikas , der Anbau wurde im Laufe der Jahre jedoch über weitere Teile Süd- und Mesoamerikas ausgeweitet. Besonders bei den Azteken war diese Ölfrucht sehr beliebt und wurde auf den Märkten hoch gehandelt.
Dadurch gewann die Frucht an Aufmerksamkeit und gelangte schließlich zu weltweiter Bekanntheit. Heute werden Erdnüsse in warmen Gebieten über den ganzen Globus hinweg angebaut und verarbeitet.
Wie werden Erdnüsse verarbeitet?
Da sich die Früchte der Erdnusspflanze im Boden befinden, werden sie zuerst mitsamt der Pflanze aus dem Boden entfernt. Die entwurzelten Pflanzen bleiben danach ein bis zwei Tage zur Trocknung auf dem Feld liegen. Anschließend werden sie von speziellen Maschinen eingesammelt – dabei werden die Pflanzen von den Früchten getrennt.
Während die Pflanzen auf dem Feld liegen bleiben und als eine Art Dünger fungieren, werden die Früchte ein weiteres Mal getrocknet. Erst nach der zweiten und somit letzten Trocknungsphase können die Erdnüsse weiterverarbeitet werden.
Welche Produkte werden aus Erdnüssen gewonnen?
Erdnüsse werden sehr vielseitig verarbeitet und finden sich daher in einer Vielzahl an Produkten wieder:
Erdnüsse als Snack
Als Snacks werden Erdnüsse klassischerweise geröstet und gesalzen angeboten. Oft werden sie auch als Bestandteil verschiedener Süßigkeiten wie etwa Schokoriegel oder Kekse verarbeitet, aber auch als Erdnussflips sind sie allseits beliebt.
Erdnüsse als Öl
Insbesondere im asiatischen Raum werden Erdnüsse oft zu Öl verarbeitet. Erdnussöl gilt nicht nur als Allrounder in der Küche, sondern auch als pflanzliches Heilmittel und ist somit ein essenzieller Bestandteil vieler Kulturen.
Erdnüsse als Brotaufstrich
Erdnüsse in Form von Erdnussbutter oder Erdnusscreme waren lange Zeit hauptsächlich in Nordamerika anzutreffen. Heutzutage sind sie jedoch so gut wie überall erhältlich. So gewinnt diese etwas süßere Variante auch hierzulande immer mehr an Beliebtheit – nicht nur aufgrund des süß-salzigen Geschmacks, sondern auch dank des Rufes als nährstoffreicher Brotaufstrich. Erdnussbutter eignet sich übrigens auch ganz wunderbar als Topping zu deinem gesunden warmen Haferbrei oder deinen Overnight Oats .
Natürlich sind dies nur einige wenige Möglichkeiten zur Weiterverarbeitung – denn auch in Form von Mehl oder anderen Produkten sind Erdnüsse bereits erhältlich.
Sind Erdnüsse gesund?
Bereits die Bezeichnung im Spanischen und Französischen (cacahuete bzw. cacahuète) deutet auf die Besonderheit der Erdnuss hin. Denn diese Bezeichnungen gehen auf den Namen der Erdnuss der Azteken zurück, die sie als „tlalcacáhuatl“ bezeichneten – dies bedeutet übersetzt so viel wie „ Kakaobohne der Erde “.
Da die Kakaobohne als eines der mineralstoffreichsten Lebensmittel der Welt gilt, liegt es auf der Hand, dass die Erdnuss keinesfalls als Kalorienbombe abgestempelt werden sollte. Denn trotz der großen Kalorienmenge liefert sie, ähnlich wie andere Hülsenfrüchte und Nüsse, lebensnotwendige Nährstoffe .
Doch genau wie bei der Kakaobohne gilt das Prinzip, dass die Frucht am gesündesten ist, wenn sie möglichst wenig verarbeitet ist. So gelten ungesalzene Erdnüsse definitiv als gesund, während verarbeitete Erdnussprodukte oft an Qualität verlieren.
Diese Nährstoffe sind in Erdnüssen enthalten
Erdnüsse haben nicht den besten Ruf und gelten leider oft als Dickmacher. Wie so oft, kommt es aber nur auf Dosis an. Und in der richtigen Dosis leistet die Erdnuss so einiges für uns:
Muskelaufbau dank Erdnüssen
Vor allem bei Menschen mit einer überwiegend pflanzlichen Kost gilt die Erdnuss als beliebte vegane Eiweißquelle – nicht umsonst, denn mit einem Proteinanteil von 24% übertrifft sie sogar die ein oder andere tierische Quelle und ist somit ideal zur Unterstützung des Muskelaufbaus.
Erdnüsse als Lieferant für gutes Fett
Erdnüsse bestehen zu knapp 50 Prozent aus Fett – dennoch gelten sie als gesund. Dies liegt vor allem daran, dass sie reichlich ungesättigte Fettsäuren enthalten und somit sogar dabei helfen können, die Cholesterinwerte zu bessern und das Herz-Kreislauf-System zu unterstützen .
Kohlenhydrate sind hingegen nur in geringen Mengen enthalten – somit sind sie vor allem für Menschen mit erhöhtem Typ-2-Diabetes-Risiko interessant, da die Kombination aus reichlich Fett und Ballaststoffen sowie der kleinen Menge an Kohlenhydraten nur eine geringe Insulinausschüttung herbeiführt.
Nährwerttabelle der Erdnuss (pro 100g)
Brennwert in kCal | 567 |
Kohlenhydrate | 16 g |
davon Zucker | 4 g |
Eiweiß | 26 g |
Fett | 49 g |
davon gesättigte Fettsäuren | 7 g |
Ballaststoffe | 9 g |
Salz | 0 g |
Erdnüsse als hervorragende Mineralstoffquelle
Erdnüsse gelten als eines der magnesiumreichsten pflanzlichen Lebensmittel überhaupt. Kombiniert mit dem hohen Zink-, Eisen- sowie Kaliumgehalt sorgen sie für die Aufrechterhaltung vieler lebensnotwendiger Vorgänge im Körper.
Erdnüsse als Vitaminlieferant
Erdnüsse beliefern uns mit reichlich Vitamin E sowie Vitamin B3 . Diese Vitamine sind nicht nur für verschiedenste Stoffwechselvorgänge wichtig, sondern unterstützen auch die Immunabwehr unseres Körpers.
Erdnüsse – Was gilt es zu beachten?
Obwohl uns Erdnüsse mit wichtigen Nährstoffen versorgen, gilt es vor allem zwei Dinge zu beachten. Erstens weisen sie sehr starke Allergene auf, zweitens sind sie äußerst kalorienreich .
Somit sollte man sichergehen, ob man Erdnüsse denn überhaupt verträgt – denn bereits kleinste Mengen können für Allergikerinnen und Allergiker sehr gefährlich sein. Am besten lässt du dich von einer Expertin oder einem Experten (Ärztin/Arzt, Allergologe/in, etc.) beraten, falls du eine Unverträglichkeit vermutest.
Zu guter Letzt solltest du dir bewusst sein, dass du Erdnüsse nur in Maßen zu dir nehmen solltest. Somit verhinderst du eine übermäßige Kalorienzufuhr und kannst trotzdem vom gesundheitlichen Vorteil der Nährstoffe profitieren.